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Bitte mehr Diagnostik!
Hypnotherapeutische Diagnostik am Beispiel der Depressionsbehandlung

„Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose!“ Das mag für Rosen stimmen, aber eine Depression ist anders als eine Depression und anders als eine andere Depression.

Insofern hilft die Diagnose einer Depression für die Hypnotherapie nicht besonders viel. Wohl deswegen hört man auch manchmal, in der Hypnotherapie würde nicht diagnostiziert und sollte auch gar nicht diagnostiziert werden, weil die diagnostisch verdinglichende Brille der Einzigartigkeit eines Menschen nicht gerecht würde.

In dieser Allgemeinheit ist dies meinen Verständnis nach nicht haltbar, denn es gibt viele hilfreiche (diagnostische) Informationen, mit deren Hilfe wir eine Hypnotherapie passgenauer und individuell angemessener gestalten können.

Zum Beispiel ist eine wie auch immer sonst spezifizierte Depression mit gleichzeitigem Bluthochdruck ganz anders geartet als eine Depression mit gleichzeitig dauerhaft niedrigem Blutdruck. Es handelt sich therapeutisch gesehen um ganz unterschiedliche Krankheits- und Erlebensweisen, die auch ganz verschieden zu behandeln sind.

Im Seminar sollen daher die wichtigsten, nützlichsten und manchmal im Wortsinne notwendigen Informationen für die Hypnotherapie insbesondere für den Bereich der depressiven Erkrankungen dargestellt werden. Dazu werden jeweils deren Implikationen für die Therapie- und Interventionsplanung, für die Anwendung von Geschichten und Metaphern und für Reichweite der Therapie in die Vergangenheit der Klient*innen erarbeitet und geübt. Fallvignetten der Teilnehmer*innen sind dazu erwünscht.

Dass alle diagnostischen Informationen, über die wir sprechen werden und die unsere Therapien beeinflussen können, stets im Wesentlichen dazu dienen, hilfreiche und passgenaue Hypothesen und Interventionen zu generieren, aber keine überdauernden Wahrheiten darstellen, versteht sich aus meinem therapeutischen Verständnis dabei von selbst.

Referent:

Reinhard Weber, Dipl.-Psych.

Psychol. Psychotherapeut. 1990 bis 2022 leitender Psychologe der Klinik Höhenried mit Leitung einer Station (48 Betten) der Psychosomatik sowie des Konsildienstes für die Kardiologie und die Orthopädie. Approbiert in VT, NLP-Master, Fortbildungen in klientenzentrierter sowie systemischer Therapie. Hypnotherapiezertifikat (MEG) 1988. Im Vorstand der MEG von 2003 bis 2013. Leitung von Fort- und Weiterbildungsseminaren sowie Supervisionen (BDP und MEG) seit 1990. Verschiedene Veröffentlichungen. Privatpraxis in Osnabrück.

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