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Die Veranstaltung wird als Onlineseminar durchgeführt

 

C – DETRANCE ARBEIT nach potenziell traumatischen Erfahrungen

Gewalt ruft in allen Kulturen psycho-soziale Reaktionen hervor: Die Schwelle für und auch die Interpretation von Gewalt ist jedoch sehr kulturspezifisch. Was vereint uns als Menschen dennoch? Es sind einerseits die Trancephänomene, welche bei hohem Stress auftreten und die dahinter liegenden ubiquitären biologischen Grundlagen. Was können wir tun, um bei einer schnellen „eleganten“ Integration behilflich zu sein, d.h. die Stress Symptomatik zu beruhigen. Dazu braucht es Kenntnis von: durch Stress bedingte Trancephänomene, wie wir sie aus der Hypnose kennen, und deren Utilisation.

Bekannte biologische Basen für Stressreaktionen: die Rollen von Sympathikus und Parasympathikus; die Rolle der Sprache für Trance-Induktion – wie auch für Detrance und damit schnelle Integration; Erinnerungsaktivierung und neues Speichern unter anderen Gegebenheiten (memory retrieval and stocking); Ressourcenaktivierung und Wiederherstellung eines Ressourcengleichgewichtes. Wir werden mit Übungen hauptsächlich daran arbeiten,

wie man über die Sprache welche Trance bei potentiell Traumatisierten hervorrufen kann…. und wie man sich vor der Negativtrance der Betroffenen schützt.

 

Seminarleiterin:
Dr. Gisela Perren-Klingler
Geboren: 24.03.1944, in Basel, pensioniert
Langjähriges Mitglied der Schweiz.. Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Langjähriges Mitglied der Schweiz. Gesellschaft für Psychiatrie
Langjähriges Mitglied der Int Society for the Study of Traumatic Stress (im Editorial Board)
Mitglied der SMSH und der MEG Schweiz

Curriculum Vitae
In der Schweiz geboren, teilweise auch im Europäischen Ausland aufgewachsen, Studium der vergleichende Religionswissenschaften in Salamanca und Jerusalem /Israel; Suche nach Verständnis von veränderten Bewusstseinszuständen der Mystikern aus der christlichen, jüdischen und islamischen Tradition. Erst dadurch Entscheidung, Medizin zu studieren, in der Annahme, die somatischen Grundlagen dieser veränderten Bewusstseinszustände seien zentral.
Studium der Medizin in Basel und Oxford.
Ab 1971 Ausbildung in Psychiatrie und Psychotherapie, mit eigener Lehranalyse und Supervision bei den ersten Basler Psychoanalytikern und den Zürcher Ethnopsychoanaly-tikern, Freiburg i.Br und Genf. Einstieg in die Kinder- und Jugendpsychiatrie und Weiterbildung in systemischer Therapie (London), Gruppentherapie (Göttingen), Fokaltherapie (Boston), Erickson’scher Hypnose, neuro-linguistischem Programmieren (Paris und Florida), verhaltens- und kognitivistischen Techniken bis hin zu EMDR und TFT.
Neben der Arbeit in der Privatpraxis zeitweise längere Missionen für das IKRK (internat. Komitee vom Roten Kreuz in Genf), und durch Kontakte mit gefolterten politischen Häftlingen Sensibilisierung für Folgen extremer Gewalt und Beginn therapeutisch, auch in der Schweiz mit Opfern von Gewalt spezifisch (und ressuorcenorientiert) zu arbeiten.
Seit 1980 immer wieder auch Auslandeinsätze, an verschiedenen Orten, wo Gewalt Menschen schädigt.

1978 bis 2010 eigene psychiatrisch-psychotherapeutische Praxis in Visp

1993 – 2001 Schweizer Mitglied des Europäischen Komitees (Strassburg) zur Prävention von Folter und Inhumaner und degradierender Behandlung (“Antifolterkommission“).

1999 – 2006 Evaluatorin für die Projekte des EIDHR (European Initiative for Democracy und Human Rights, Brüssel) in Bezug auf (Therapie)Zentren für Folteropfer.

Seit 2003 in der EU Trainerin von Peers in den ausgesetzten Auslandsposten, in Brüssel, Prishtina, Kabul, Tiflis, Kiew, Ramallah, Niamey

2007 – 2017 Mitglied der Internationalen Fact Finding Commission (IHFFC) bei Verletzungen des humanitären Völkerrechts(Kriegsecht)
2012 – 2017 Präsidentin der IHFFC, als erste Frau und erste Nicht Juristin der Kommission

Von der Therapie bio-psycho-sozialer Folgen nach Gewalterfahrungen (mit Entwicklung eigener hypnotischer Techniken für Flashbacks, Übererregung und Dissoziation), langsame
Hinwendung zur deren Primär – und Sekundärprävention.

Rege Trainings- und Vortragstätigkeit im In- und Ausland (Algerien, Pakistan, Paris, Bozen, Deutschland); jährliche Aufenthalte in Lateinamerika (Argentinien, Guatemala, Kolumbien, Mexiko) im Moment in Beirut; Lehrauftrag an der Maimonides – Universität in Buenos Aires.

Heutiges Hauptinteresse:
– Salutogenetische Sichtweise der ganzen Psychiatrie/Psychotherapie, Betonung der Resilienz, der Autonomie, der vorhandenen Ressourcen und des Respekts vor Betroffenen/Patienten. Selbstschutz der Therapeuten
– Systemische Sicht von Prävention, einer hoch-komplexen, multiprofessionellen – gesellschaftlichen Aufgabe, besonders in Bezug auf Gewalt.

– Prävention von bleibenden Schäden, besonders bei Kindern/Jugendlichen, nach kritischen Ereignissen, d.h. Einsatz für Rechte der Kinder/Jugendlichen auf eine „untraumatische“ Kindheit (ohne Vernachlässigung und psychische Verletzungen, Hunger, mit gleichen Chancen). d.h. Respekt der Menschenrechte auch von Kindern

– Veränderte Bewusstseinszustände in der Therapie („Trance“) und in „natürlichen“ Situationen, transkulturell vergleichbare Zustände, deren Induktionen und (auch politische!) Benützung.

– Psycho- bio-soziale Sichtweise des Traumas, mit Einbezug der Gesellschaft

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