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Hypnotherapie bei  Depression und die archaische Dimension der Trancesprache

Walter Bongartz, Klingenberg

Die Trancesprache archaischer und traditioneller Kulturen bietet die Möglichkeit, emotionale Erfahrungen in besonderem Maße körperlich zu vertiefen (embodiment), ohne daß der Patient „mitarbeiten“ muß. Dies ist insbesondere von Vorteil, bei Patienten, die dies auch nur schwer können wie gerade bei depressiven Patienten. Nach einer kurzen praktischen Einführung in diese Form von Trancesprache geht es dann auch gleich los.
Das Seminar stellt einen dreifaktoriellen Behandlungsrahmen zur Hypnotherapie von Depressionen vor und beschreibt für jede Phase entsprechende hypnotherapeutische Maßnahmen (mit schriftlichem Material). Die drei Phasen sind dabei nicht als Behandlungskomponenten zu verstehen, die unbedingt zeitlich aufeinanderfolgen müssen, sondern die durchaus auch parallel verlaufen bzw. überlappen können.
1. „Aufschließungsphase“: Zugang zu einem stereotypen autobiographischen Gedächtnis,  Aufbau emotionaler Zugänge zu Selbstwert und Selbstwirksamkeit,  Behandlung der körperlichen Basis von chronischen Erschöpfungszuständen.
2. Arbeit an der Depressionsursache: biographische Ursachen („pathogenes Selbstbild“), Anpassungsstörung, komplexe Trauer etc.
3. Mobilisierung des Patienten: Motivations- und Zieltrancen, Aufbau von angemessenem Verhalten, „Identitätsaufbau“.
Die wesentlichen Interventionen werden über Gruppentrancen und Einzeldemonstrationen verdeutlicht.

Seminarleiter:

Prof. Dr. Walter Bongartz

Prof. Walter Bongartz ist seit nun mehr 40 Jahren als Hypnotherapeut und Ausbildungsleiter für Hypnose im In-und Ausland tätig. Er war Professor für Psychologie an der Universität Konstanz und hat er sich dort mit wissenschaftlicher Hypnose beschäftigt. Er war maßgeblich an der Wirksamkeitsstudie beteiligt, die zur Anerkennung der Hypnotherapie als wissenschaftlich begründetes Verfahren geführt hat. Walter Bongartz war Gründungsmitglied und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hypnose (DGH), Präsident der European Society of Hypnosis (ESH) und der Internationalen Society of Hypnosis (ISH). Für sein „Lebenswerk auf dem Gebiet der Hypnose und Hypnotherapie“ wurde er 2005 mit dem Milton Erickson Preis der M.E.G. ausgezeichnet.

www.hypnose-kikh.de, bongartz@hypnose-kikh.de

 

Literatur: Bongartz, W., & Bongartz, B. (2000). Hypnosetherapie (2. Auflage). Göttingen: Hogrefe.

 

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